Pränatale Informationen zum Ullrich -Turner-Syndrom
Das Nackenödem tritt häufig bei Chromosomenstörungen auf, gefunden werden dabei häufiger das Down Syndrom. Aber auch das Turner Syndrom ist häufig mit einem Nackenödem um die 11.-13. Schwangerschaftswoche verknüpft. Bei leichten Fällen kann es 5 oder sogar 6 mm dick werden und sich später wieder zurückbilden. Es hat mit dem Lymphsystem und dem teils mehr belasteten Kreislauf des Fötus zu tun. Häufig finden sich Herzfehler in dessen Folge ein Nackenödem, welches sich bis über den ganzen Körper zieht. Auch Flüssigkeitsansammlungen im Brustkorb/Bauchraum sind dabei zu finden. Das Ödem ist im Nackenbereich in Kammern unterteilt. Diese Feten sterben meist im Verlauf der Schwangerschaft von allein. Sie haben eine höhere Herzfrequenz und sind von den Maßen meist etwas kleiner wie erwartet. Es wird angenommen, dass das Nackenödem in milder Form auch das Flügelfell, die Ödeme an Händen und Füßen und z. T. auch die seltene Flüssigkeitsansammlung im Brust- und Bauchraum Folge eines gestörten lymphatischen Systems sind. Das zweite X-Chromosom hat für die embryonale Entwicklung offenbar doch eine wichtige Bedeutung, wenn man bedenkt, dass 90 - 95% der 45,XO- Schwangerschaften in einer frühen Fehlgeburt enden. Auch hierfür scheint der Schweregrad der Lymphgefäßanlage mit entscheident zu sein (s.Schninzel A. Catalogue of unbalanced chromosome aberrations in man, 2nd ed., De Gruyter, 2001). Wird in der Schwangerschaft ein sogenanntes zystisches Hygrom oder ein Hydrops nachgewiesen, haben die Kinder i. A. keine Überlebungschance. Bei einem Mädchen mit Ullrich-Turner-Syndrom ist durch das Fehlen des zweiten X- Chromosoms die Reifeteilung der Keimzellen gestört. Infolgedessen stellen die Eierstöcke nach und nach ihre Funktionen ein und entwickeln sich zu sogenannten Stranggonaden zurück, in denen keine Folikel mehr heranreifen. Deshalb werden normale Zyklen im Falle eines Turner-Syndroms selten beobachtet, wenn nicht die 45,X0- Zelllinie nachweislich mit einer normalen Zellinie kombiniert wird (sog. Mosaik). Im Mosaikzustand liegen normale Zelllinien mit meist zwei X-Chromosomen (46,XX) neben Zelllinien vor, in denen ein X-Chromosom entweder verloren gegangen
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